Auslöser für den grenzüberschreitenden, anfänglich Venosta Nordic genannten Zusammenschluss der Regionen bildeten der zunehmende Schneemangel und die damit verbundene, stets steigende Nachfrage nach Alternativen zum alpinen Skisport. Um diesem Trend entsprechen zu können, kam es zur Kooperation zwischen Vinschgau (I) und Nauders am Reschenpass (A). 2022 konnte das Val Müstair (CH) ins Boot geholt werden, und seit der laufenden Saison ist auch das Unterengadin mit von der Partie.

Unkomplizierte Entdeckungstouren

Ganze 224 Loipenkilometer, verteilt auf acht Langlaufgebiete in drei Ländern, können nun mit nur einem Ticket erlaufen werden – und dies zu sehr moderaten Tarifen. Der Clou: Kinder unter 16 Jahren können in allen nordic³-Gebieten kostenlos langlaufen; womit verdeutlicht wird, dass das Familienbudget – oft im Gegensatz zum alpinen Skivergnügen – tatsächlich nicht über Gebühr strapaziert wird.

Val Müstair, die Heimat von Olympiasieger Dario Cologna. Ein besonderer Motivationsschub. © Norman Libardoni

Acht Langlauf-Eldorados, eingebettet in acht eindrücklichen Landschaftskulissen: Was in allen Regionen ähnlich ins Gewicht fällt, ist denn auch tatsächlich die herrliche Natur, die überwältigenden Ausblicke auf eine imposante Berg welt und bestens präparierte, zum Teil wenig «bevölkerte» Loipen, auf denen sich sowohl LäuferInnen im klassischen wie auch im Skating-Stil wohl fühlen. Es werden allerdings noch viel mehr Trümpfe ausgespielt.

Start vor der Haustüre

Das österreichische Nauders beispielsweise punktet mit Höhenlagen zwischen 1440 und 1900 m ü. M. und führt die damit verbundene Schneesicherheit sowie die aus der Höhenlage resultierenden positiven Trainingseffekte ins Feld.

Auch die Vinschgauer Langlaufregionen haben ein gutes Blatt in der Hand. Am Reschenpass finden Anhänger von gemütlichen (Panorama-) Loipen mit Blick auf Reschen- und Haidersee ihre Erfüllung. Das Gebiet von Langtaufers kann mit Rundkursen und hochalpinen Strecken aufwarten, zum Beispiel durch den Zirmwald oder auf die Melager Alm, wo die SportlerInnen mit heissen Getränken und Speisen versorgt werden.

Langlaufen in Sulden: Die Saison dauert bis zum Beginn der Apfelblüte im Tal. © IDM Südtirol / Benjamin Pfitscher

Sulden macht als eines der schneesichersten Gebiete in den Alpen von sich reden und lobt den frühen Winterstart als ideale Vorbereitung für Freizeitsportler und ambitionierte Athletinnen. Natürlich wird in diesem Kontext auch erwähnt, dass die Wintersaison nicht nur früh beginnt, sondern auch noch dann anhält, wenn im Tal bereits die Apfelblüte einsetzt. Eine weitere, sehr angenehme Besonderheit: In Sulden beginnen die Loipen im Dorfzentrum, also sprichwörtlich vor der Haustüre.

Im ebenfalls schneesicheren Martelltal ziehen sich zwölf Loipenkilometer verschiedener Schwierigkeitsgrade durch den pittoresken und eindrücklichen Nationalpark Stilfserjoch; es sind Routen, die Einsteigerinnen und erfahrene Langläufer gleichermassen begeistern.

Und das auf den ersten Blick verschlafen und romantisch wirkende Bergdorf Schlinig, es liegt am Fusse der Sesvenna-Gruppe an der Grenze ins Engadin, ist wohl ein Geheimtipp für die Langlauf- und Biathlon-Elite, zumal hier nationale und internationale Wettbewerbe ausgetragen werden.

In Schlinig ist (auch) die Langlauf- und Biathlon-Elite unterwegs. © Benjamin Pfitscher

Wo gibt’s Tickets?

  • Tickets für die nordic³-Gebiete können in den Informationsbüros der verschiedenen Regionen, bei diversen Bahn- und Liftanlagen und weiteren Verkaufsstellen bezogen werden. Unkompliziert ist ebenfalls der Online-Kauf.
  • Ein Hinweis für LangläuferInnen ohne eigene Ausrüstung: In allen acht Verbundgebieten können entsprechende Utensilien gemietet werden.
  • Und wer sich auf den ersten Gleitschritten noch zu unsicher fühlt, kommt überall in den Genuss von lehrreichem Anschauungsunterricht mit Langlauf-InstruktorInnen.