Costa Rica ist ein wahres Naturparadies und zählt zu den artenreichsten Ländern der Welt. Von farbenprächtigen Tukanen und quirligen Kapuzineraffen bis hin zu majestätischen Jaguaren und gemütlichen Faultieren – die Tierwelt Costa Ricas fasziniert mit ihrer Vielfalt. Dank zahlreicher Nationalparks und Schutzgebiete lassen sich die exotischen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.

Brüllaffe

Nicht zu überhören: Brüllaffe im Arenal-Nationalpark. © Tim / AdobeStock

Man hört sie schon über Kilometer: Die Brüllaffen werden ihrer Bezeichnung wirklich gerecht und sind als häufigste Affenart des Landes nur schwer zu verfehlen bzw. zu überhören – die Grossmäuler setzen ihr Organ zu jeder Tageszeit und zu den verschiedensten Zwecken ein. Eine gute Adresse für angehende Primaten-Forscher ist etwa die Region um den aktiven Vulkan Arenal: Auf zwei bis drei Kilometer langen Wanderungen durch Sekundärwald und Lavafelder sind tierische Begegnungen gut möglich.

Kolibri

Klein, aber blitzschnell: Bis zu 50 Flügelschläge pro Sekunden benötigt der Kolibri für seinen typischen Flugstil, mit dem er sich sogar seitwärts und rückwärts fortbewegen kann. Im zentralen und südlichen Hochland Costa Ricas manövriert sich der Winzling so gekonnt zu den Blüten, deren Nektar er mit seinem langen, dünnen Schnabel schlürft. 54 verschiedene Arten in schillernden Farben gehören zur Fauna des Landes – kein Wunder, werden die Tiere auch als «fliegende Edelsteine» bezeichnet.

Riesenmanta

Riesenmantas bei den Catalinas-Inseln. © Tropical Studio / AdobeStock

40 Minuten Bootsfahrt von der Stadt Playas del Coco entfernt liegen die Catalinas-Inseln. Im Winter und bis April ist die beste Zeit, um dort unter Wasser den majestätischen Rochen zu begegnen. An zahlreichen Plätzen für alle Tauch-Niveaus können Gäste verfolgen, wie die bis zu zwei Tonnen schweren Knorpelfische elegant durch den Pazifik gleiten. Trotz ihrer enormen Flügelspannweite zeigen die sanften Riesen manchmal auch akrobatisch anmutende Manöver wie Saltos und Fassrollen.

Jaguar

Scheuer Einzelgänger: der Jaguar. © David / AdobeStock

Natürlich fühlt sich die grösste Raubkatze Amerikas in den tropischen Regenwäldern Costa Ricas wohl. Doch da der Jaguar erstens ein scheuer Einzelgänger ist, zweitens ein riesiges Territorium durchstreift und drittens jahrhundertelang gejagt wurde, braucht es schon sehr viel Glück, um ihn noch in freier Wildbahn anzutreffen. Intakte Chancen hat man etwa im Nationalpark Santa Rosa. Gerade in den frühen Morgenstunden lohnt sich dort eine Beobachtungstour, um den König des Dschungels zu sichten.

Meeresschildkröte

Tortuguero Beach ist perfekt für die Eiablage. © Kenneth Vargas / AdobeStock

«Tortuga» ist das spanische Wort für Schildkröte. Was also können Gäste im Tortuguero-Nationalpark an der Karibikküste in Costa Rica erwarten? Meeresschildkröten natürlich. Aber auch anderswo sind die gepanzerten Reptilien unterwegs – und das gilt vor allem während der Eiablage im Sand. Dazu gibt es je nach Art verschiedene Zeitfenster: Um den Jahreswechsel bis März sind Lederschildkröten dran, von Mai bis Oktober Echte Karettschildkröten und von September und Dezember Oliv-Bastardschildkröten.

Faultier

Endlich ein Fotosujet, das nicht gleich wieder im Regenwald verschwindet: Das Faultier zelebriert sein Zeitlupentempo ausgiebig und verlässt seinen Baumwipfel nur einmal pro Woche. Denn viel Ruhe ist angesagt, um die nährstoffarme Blätterkost verdauen zu können. Um sich vor Raubtieren zu schützen, ist der tiefenentspannte Waldbewohner dafür ein Meister der Tarnung. Es lohnt sich also, zum Beispiel in den nördlichen Schutzgebieten Cano Negro und Boca Tapada einen Guide mitzunehmen.

Pfeilgiftfrosch

Besonders bunt: der Rotaugenlaubfrosch. © PetrDolejsek / AdobeStock

Es braucht Selbstbewusstsein, um bei einer Körpergrösse von wenigen Zentimetern auf knallige Rot- und Blautöne zu setzen. Aber der Plan der bunten Baumsteigerfrösche geht auf: Fressfeinde lassen die Amphibien in Ruhe, da das Farbenspiel vor giftigen Hautsekreten warnt. Auf der karibischen Seite Costa Ricas sowie in südpazifischen Feuchtebenen sind die Tiere unterhalb von 1200 Höhenmetern zu Hause. Wer unter Blättern, an Bächen oder Flüssen sucht, wird sie mit etwas Ausdauer sichten.

Hellroter Ara

Wer auf einer Trekkingtour den Nationalpark Corcovado am Pazifik durchstreift, bekommt mit grosser Sicherheit einen dieser lautstarken Vögel vor die Linse. Denn die grösste Papageienart mit ihrem hellroten Gefieder ist in den Wäldern des Tieflandes heimisch und dort oft gleich in Gruppen mit bis zu 20 Exemplaren unterwegs. Die Tiere werden bis zu 90 Zentimeter lang und bis zu 80 Jahre alt. Wer ihren Flug verfolgt, entdeckt vielleicht sogar die Baumhöhle, wo sie ihre Küken aufziehen.

Hellrote Aras leben strikt monogam. © Miguel / AdobeStock

Buckelwal

Wenn das mal kein verheissungsvolles Zeichen ist: Bei Ebbe präsentiert sich der Strand des Nationalparks Marino Ballena in Form einer Flosse. Tatsächlich nutzen Buckelwale die tropischen Gewässer der zentralen und südlichen Pazifikküste, um ihren Nachwuchs aufzuziehen. Vom Land aus lässt sich die eine oder andere Fontäne erspähen. Für ein echtes Rendez-vous mit den Giganten ist in Costa Rica allerdings ein Ausflug aufs offene Meer besser: Für Bootstouren bietet sich etwa die Kleinstadt Uvita an.

Lanzenotter

Ja, es lohnt sich, dem Rat der Gastgeber zu folgen und beim nächtlichen Gang von der Waldlodge zum Schlafzimmer lautstark aufzutreten. Denn in Costa Rica kommen 138 Schlangenarten vor, und die sind nicht alle harmlos. In küstennahen Nationalparks lebt beispielsweise die giftige Greifschwanz-Lanzenotter, die einen dafür mit ihrem gelb-grünen Farbspiel in ihren Bann zieht. Die Otter ist meist auf Büschen und Bäumen anzutreffen, wo sie Jagd auf Mäuse, kleine Vögel und Echsen macht.

Quetzal

Ja, er ist stark bedroht. Im hochgelegenen Landesinneren Costa Ricas ist es dennoch ein Leichtes, den auffälligen Quetzal fliegen zu sehen; in den Nebelwäldern findet der bunte Geselle einen perfekten Lebensraum. Das auch «Göttervogel» genannte Tier ist an seinen bis zu 80 Zentimeter langen, grün-blauen Schwanzfedern und der leuchtend roten Brust zu erkennen. Da erstaunt es nicht, verehrten es die Azteken und Mayas als heilig. Besonders frühmorgens ist der charismatische Ruf der Quetzale zu hören.

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