Kalabrischer Molch, Westschweizer Zucht: Das Aquarium-Vivariums Aquatis in Lausanne setzt sich auch ausserhalb des natürlichen Lebensraums für bedrohte Tierarten ein. 

Mehr als 42’000 Tier- und Pflanzenarten sind weltweit vom Aussterben bedroht – dies zeigt die Rote Liste der Organisation International Union for Conservation of Nature (IUCN). Um diese rare Flora und Fauna zu schützen, sind Massnahmen innerhalb oder ausserhalb des Lebensraums der betroffenen Tiere notwendig. Doch am besten wirkt natürlich beides zusammen, und genau das leistet der «One Plan Approach» (OPA): Es sind Schutzmassnahmen und Strategien, bei welchen alle Verantwortlichen im und ausserhalb des Verbreitungsgebiets gefährdeter Arten zusammenarbeiten.

© Ilaria Bernabò

Kalabrischer Molch, welsche Zucht

Ein gutes Beispiel für den OPA-Ansatz liefert ein Projekt des Aquarium-Vivariums Aquatis in Lausanne: Dabei werden Eier und Larven von italienischen Bergmolchen (Ichthyosauria alpestris inexpectata) im Flachland der Romandie gezüchtet, um die Population zu stärken. Gleichzeitig werden in der Kalabrischen Natur vom Menschen ausgesetzte Fische entfernt, welche den Molchbestand bislang dezimiert hatten. So wird parallel der Artenbestand in der Schweiz gesichert und der Lebensraum im Mittelmeerraum verbessert.

© sedrik nemeth

Mit Guide unterwegs

Das Aquarium-Vivarium Aquatis lässt sich auf mehreren thematischen Führungen erkunden. Dazu gehören die aktuellen Touren «Blaues Gold», «Fake-News» und «Legenden». Klar, Wasser spielt im Waadtländer Aquarium-Vivarium Aquatis sowieso eine zentrale Rolle. Schliesslich bietet der Lausanner Komplex unzähligen Fischen und Reptilien ein imposantes Zuhause. Mit der thematischen Führung «Das blaue Gold» wird die Wichtigkeit des begehrten Nasses aber noch einmal auf eine neue Ebene gehoben – und das von der Quelle bis zum Ozean. Während 55 Minuten erfahren BesucherInnen auf einem Rundgang mit Guide, welche Wechselwirkungen es zwischen Wasser, Fauna und Flora gibt, welchen Einfluss Gewässer aufs Klima haben und wie sie für die Energiegewinnung genutzt werden können.

©nuno-acacio

www.aquatis.ch