Zwischen Waldkauz und Weinberg
Camping in Baden-Württemberg bedeutet: Herbstmärchen aus Planenstoff, Baumkronenromantik und Burgunder – an Weinbergen, Weiden und Wanderpfaden.

Camping in Baden-Württemberg bedeutet: Herbstmärchen aus Planenstoff, Baumkronenromantik und Burgunder – an Weinbergen, Weiden und Wanderpfaden.
Von all den Dingen, die man unter freiem Himmel tun kann, gehört Campieren für viele zu den abenteuerlichsten: Das Lebensgefühl zwischen Lärchen und Laternenschein lässt sich gerade in Baden-Württemberg mit an die 400 Camping- und Stellplätzen aufrollen. Herbstfarben, die sich wie ordentlich gefaltete Schlafsäcke über die Landschaft legen, Labyrinthe aus Farn und Fichte sowie Thermen, die heissen, wie sie wirken, wie etwa Bad Liebenzell – und mittendrin: der mobile Mikrokosmos – manchmal minimalistisch, manchmal mit erstaunlich cleveren Details ausgestattet. Im Süden Deutschlands warten ungewöhnliche Plätzchen für Freiluft-Fans.
Egal, ob mit dem eigenen Wohnmobil, Caravan oder in einer der Mietunterkünfte vom Safarizelt bis zum Schlaffass auf den Campingplätzen zwischen Odenwald und Bodensee: Zelten hat hier ironischerweise bestimmt keinen Haken. So beispielsweise auf dem Stellplatz Kappelrodeck, wo sich der Schwarzwald von seiner weichgezeichneten Seite zeigt. Die rund zwanzig Stellplätze befinden sich an idyllischer Lage mit Blick in die Rebhänge des «Rotweindorfs».
Weiter Richtung Schwäbische Alb kann man zur Abwechslung das Zelt auch gegen einen historischen Schäfer- oder Zirkuswagen tauschen: Das Hofgut Hopfenburg bei Münsingen, umgeben von Streuobstwiesen und dem Naturreservat Beutenlay, sorgt für nostalgische Nächte – und ein Erwachen mit Frühstück aus teils hofeigenen Spezialitäten. Wer es noch eine Spur ur-sprünglicher mag, bucht eines der 160 Nomady-Camps im Schwarzwald. Dank privaten Gastgebern lässt sich so in Abgeschiedenheit, fernab von Schilderwald und Zäunen, mitten im ungezähmten Grün campieren – wie etwa auf der Weide am Feldberg. Und öffnet man dann unter Tannen die Thermoskanne, spürt man die situativ einzig wahre Tugend: eine Verlängerung mit Vogelgezwitscher.
Aussichtsreich: Von Calw, der Geburtsstadt von Hermann Hesse, führt die gesamthaft 26-stündige Tour entlang der Nagold und über den Schwarzwald in das sonnenverwöhnte Renchtal nach Oberkirch, wo man entweder zwischen Weinreben oder zentral in der Kleinstadtperle campt.
Idyllisch: Der kurze Roadtrip über rund 50 Kilometer beginnt in der Kleinstadtperle Ehingen, die zum gemütlichen Bummel durch die hübsche Innenstadt lädt. Weiter geht es, durch das Grosse Lautertal nach Münsingen, wo Vanlife-Fans auf dem Campingplatz Hofgut parken.
Details und Karten zu den Touren: www.visit-bw.com