Wattenmeer und Marsch

An Niedersachsens Nordseeküste haben die Gezeiten eine bemerkenswerte Küstenlandschaft geschaffen: das eindrückliche Wattenmeer. Kein Wunder, ist dieses nicht nur Weltnaturerbe, sondern auch UNESCO-Biosphärenreservat und geschützter Nationalpark. Bei Ebbe wird der Meeresboden begehbar und offenbart ein riesiges Feuchtgebiet. Auf einer geführten Wattwanderung gilt es, diesen einzigartigen Lebensraum und seine Bewohner zu entdecken von den Small Five bis hin zu Robben, Schweinswalen und Zugvögeln. Auch ein Besuch der Seehundstation Nationalpark-Haus Norddeich lohnt sich. Quer durch den Langwarder Groden führt ein familienfreundlicher Rundweg mal übers Meer, mal übers Watt. Der Groden wurde weitgehend in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt. Wo früher ein Deich war, werden heute über tausend Hektar Marschland und Salzwiesen regelmässig überspült und bieten zahlreichen Seevögeln eine Heimat.

Wattwanderung © TMN

Unendliche Weiten der Geest

Im norddeutschen Tiefland ist in der letzten Eiszeit eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wiesen, Heiden, Mooren und Wäldern entstanden. Die Geest verkörpert mit ihrer unendlichen Weite die authentische norddeutsche Natur; ihre Böden sind meist sandig und eher unfruchtbar, liegen aber höher als jene der Marsch. Der Naturpark Wildeshauser Geest südlich von Bremen gilt als grösster Naturpark Niedersachsens mit einem faszinierend vielfältigen Landschaftsbild zwischen idyllischen Flusstälern, Sanddünen und Mooren – ideal zum Entdecken zu Fuss, mit dem Velo oder Kanu. Der Naturpark Hümmling im Nordwesten Niedersachsens lädt derweil dazu ein, die Baukunst von Großsteingräbern der Jungsteinzeit über Mühlen aus verschiedenen Epochen bis hin zur Barockschlossanlage Clemenswerth auf zahlreichen Wegen zu erkunden.

Morgendämmerung in den Huntewiesen © Fotostammtisch Wildeshausen

Mystische Moore

Moore bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da sie viel Kohlenstoff im Torf binden. Vor rund 8‘000 Jahren entstanden, verfügt das Pietzmoor in Schneverdingen in der Lüneburger Heide heute über einen fünf Kilometer langen Rundwanderweg, der quer durch die idyllische Landschaft führt. Im Frühling bietet dort die Wollgrasblüte ein einmaliges Naturschauspiel. Im Tister Bauernmoor wartet dagegen der Herbst mit einem wahren Spektakel auf, wenn über eine Viertelmillion Kraniche auf ihrer Zugroute im Moor rasten. Im Naturpark Moor-Veenland wiederum lohnt sich ein Besuch im Emsland Moormuseum, das mit seiner umfangreichen Sammlung eines der führenden Moormuseen in Europa ist.

Pietzmoor mit Wollgrasblüte © Lüneburger Heide GmbH / MarkusTiemann

Blühende Heide

Auf gut 1‘000 Quadratkilometern umfasst der Naturpark Lüneburger Heide nicht nur die grössten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas, sondern auch Moore, Wälder, Flüsse und Dörfer mit alten Hofanlagen. Eine zertifizierte Fernwanderroute führt mitten durch den Park: Auf dem Heidschnuckenweg sind die namensgebenden Schafe anzutreffen, die das Symbol der Heide sind und beim Grasen zu ihrer Pflege beitragen. Der Naturpark Südheide begeistert seinerseits mit einem vielseitigen Landschaftsbild und einem umfangreichen Angebot an Thementouren zum Velofahren und Wandern, sowie Erlebniswegen und Reittouren. Die Natur am Wegesrand wird von glasklaren Heidebächen durchzogen, an denen mit etwas Glück Fischadler, Eisvogel und Schwarzstorch anzutreffen sind. Immer noch neugierig? Die Nemitzer Heide im Nordosten von Niedersachsen ist ein wahres Kleinod im Naturpark Elbhöhen-Wendland, entstanden aus einem ehemaligen Waldbrandgebiet.

Heideblüte am Turmberg © Lüneburger Heide GmbH / Markus Tiemann

www.reiseland-niedersachsen.de