Der Übergang von den Julischen Alpen zur Karstregion, der Ausblick auf die Karawanken oder die Adria: Slowenien zeigt im Westen eine grosse landschaftliche Vielfalt. Und diesem Vorbild scheinen die Städte in der Gegend nachzueifern: Radovljica, Idrija und Nova Gorica sind drei Gemeinden, die in den vergangenen Jahrhunderten jeweils einen eigenen Weg gegangen sind – und genau das macht Stadtrundgänge so abwechslungsreich.

Süsses Zentrum

Die bunten Fassaden, die engen Gassen, die jahrhundertealten Stadthäuser: Auf den ersten Blick scheint in der mittelalterlichen Stadt Radovljica vor allem das architektonische Erbe der Region präsent. Dabei ist die Ortschaft als «Süsses Radol’ca» bekannt geworden, als Zentrum für Honig und Schokolade – und diese Traditionen prägen das Strassenbild noch immer. So erfahren BesucherInnen im Imkereimuseum, wie kunstvoll die Stirntafeln der Bienenstöcke bemalt sind und warum der Weltbienentag nach dem Hofimkermeister Anton Janša benannt wurde. In lokalen Schokoladengeschäften wiederum können BesucherInnen nicht nur von den Leckereien kosten, sondern diese im Rahmen von Workshops gleich selbst herstellen.

Wo lang? Verzweigung im Quecksilber-Bergwerk. © Marko Sinkovec

Lichtblick im Stollen

Weiter geht die Fahrt in Richtung Idrija. Die UNESCO-Stadt ist für ganz andere Handwerkskünste bekannt, die mal filigrane, mal nützliche Produkte hervorbringen. Dazu gehört zum einen der traditionelle Quecksilberabbau, dessen Spuren man im Bergwerk verfolgen kann: In den unterirdischen Stollen erhalten Gäste gleichzeitig einen Einblick in den Alltag der einstigen Bergleute und in 240 Millionen Jahre Erdgeschichte. Zum anderen ist Idrija für ihre lange Tradition der Spitzenherstellung berühmt. Auch wenn es um dieses immaterielle Kulturerbe Sloweniens geht, können Interessierte selbst zu den Spulen greifen und versuchen, die komplizierten Klöppel-Muster nachzuahmen.

Die Solkan-Brücke führt über die Soča. © Slovenian Tourist Board

Hotspot für Brückenbauer

Noch Zeit für einen weiteren Abstecher? Mit Nova Gorica wartet die Kulturhauptstadt Europas 2025 auf Reisende. Im Land der einzigartigen Weine und erstklassigen Küche zwischen Alpen und Adria zelebriert diese Ortschaft die grenz überschreitende Kultur gemeinsam mit dem benachbarten Gorizia in Italien. Kein Wunder, atmet man hier den Geist der Einheit und Zusammenarbeit auf Schritt und Tritt. Und apropos imposante Verbindung: Alleine die denkmalgeschützte Solkan-Brücke über die Soča – einen der schönsten Flüsse Europas – ist den Stadtrundgang wert.

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