Unterschiedliche Ausstellungsformate, experimentelle Konzepte und multikulturelle Perspektiven: Das Kunstmuseum Appenzell hat sich auf die Fahne geschrieben, den zeitgenössischen Blick auf das künstlerische Schaffen von der Moderne bis zur Gegenwart ins ländliche Terrain zu bringen. Dafür sorgt nicht zuletzt auch die Kooperation mit der Fondazione Marguerite Arp in Locarno – das facettenreiche Resultat zeigt sich in der neuen Ausstellung «Allianzen – Arp / Taeuber-Arp / Bill», welche ab sofort im Tessin und ab Anfang Mai in der Nordostschweiz zu sehen ist.

Alternative zum Surrealismus

Bei «Allianzen» stehen die langjährige Freundschaft und die enge Zusammenarbeit von Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Max Bill im Zentrum. Anfang der 1930er-Jahre gehörten sie unter anderem zur Künstlervereinigung Abstraction-Création und trafen sich auch im Rahmen von Ausstellungen in Paris. Die französische Hauptstadt stand damals allerdings unter dem Einfluss des beliebten Surrealismus, die abstrakte Kunst des Trios hatte es entsprechend schwer. Der Zusammenschluss schien also eine gute Variante, um die nicht gegenständliche Sparte zu fördern – und genau diesem Engagement fürs Abstrakte werden nun die beiden Präsentationen gewidmet.

Zeitschriften lanciert

Beleuchtet werden im Kunstmuseum Appenzell sowie in der Fondazione Marguerite Arp kollektive Kommunikationsformen, zukunftweisende Ideen und Kunstwerke der Zeit zwischen 1935 und 1947. Zur Schau gehören dabei neben Mappenwerken und Grafiken auch Malereien, Skulpturen, Reliefs sowie Archivalien. Verschiedene Zeitschriften werden ebenfalls thematisiert, welche die Künstlergruppe geprägt hat, zum Beispiel «Plastiques / Plastic» oder aber der «Almanach neuer Kunst in der Schweiz». Dazu gesellen sich Fotos und Dokumente aus der Sammlung von Jakob und Chantal Bill und aus weiteren Quellen.

www.fondazionearp.ch

www.kunstmuseum-kunsthalle.ch